Univ.-Prof. Dr. Dr. Georg Schneider (Institutsleiter)
Univ.-Prof. Dr. Dr. Georg Schneider ist Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz und seit 2015 Professor und Leiter des Instituts für Unternehmensrechnung und Reporting ebendort.
Er hat im Jahr 2002 in Mathematik und 2005 in Betriebswirtschaft an der Universität Wien promoviert – jeweils sub auspiciis Praesidentis rei publicae. Danach war er Postdoc an der Universität Wien und hat Teile des akademischen Jahres 2004/05 an der Stanford University verbracht.
Im Jahre 2007 erhielt er einen Ruf auf eine Professur für Externes Rechnungswesen an der Universität Paderborn – damals im Alter von 27 Jahren als jüngster Professor der Universität Paderborn und einer der jüngsten Professoren Deutschlands. Diese Professur bekleidete er bis 2015. Weitere Rufe erhielt er von der Universität Mannheim, der Universität Bern und der WU Wien.
Er ist Mitglied des österreichischen Standardsetzers AFRAC, des Arbeitskreises Digital Reporting der Schmalenbach Gesellschaft und des Ausschusses Unternehmensrechnung des Vereins für Socialpolitik. Darüber hinaus ist er Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des IWP (Institut österreichischer Wirtschaftsprüfer:innen) und kooptiertes Mitglied des Fachsenats für Unternehmensberichterstattung der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen.
In der Forschung beschäftigt er sich mit der Entlohnung von Managern, der Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Digitalisierung im Accounting und Fragen der internationalen Rechnungslegung. Er hat in Zeitschriften wie Management Science, Review of Accounting Studies und Contemporary Accounting Research publiziert.
Ausgewählte Projekte
Non-Financial Reporting: Economics and Real Effects
Umweltthemen haben in jüngster Zeit eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Diskurs gewonnen. Es wird allgemein angenommen, dass Unternehmensentscheidungen durch Berichts- und Offenlegungsvorschriften beeinflusst werden können - dies wurde auch vom europäischen Gesetzgeber aufgegriffen. Im europäischen Green Deal spielt die nichtfinanzielle Berichterstattung eine wichtige Rolle. Und die Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (NFRD) aus dem Jahr 2014 stellte seinerzeit einen Quantensprung in der europäischen nichtfinanziellen Berichterstattung dar. Eine Überarbeitung der NFRD ist derzeit im Gange.
Während die Bedeutung der nichtfinanziellen Berichterstattung in der Politik zunimmt, gibt es derzeit nur wenig theoretische Untermauerung. Das Ziel dieses Projekts ist es, theoretische Ergebnisse zu Assoziationen und kausalen Effekten der nicht-finanziellen Berichterstattung (NFR) auf die Nachhaltigkeitsinvestitionsentscheidungen von Unternehmen zu entwickeln und zu untersuchen, wie die Regulierung der Rechnungslegung diese beeinflussen kann. Ein Fokus des Projekts liegt beispielsweise auf Investoren und Kapitalmärkten und deren Reaktionen auf NFR in Bezug auf die Bereitstellung von Kapital und die Preisgestaltung von Unternehmen. Interdependenzen von finanzieller und nicht-finanzieller Berichterstattung können auftreten und müssen identifiziert werden.
Ähnliche Interdependenzen ergeben sich bei der Qualitätssicherung, insbesondere bei der Prüfung von NFR. Ein weiterer Fokus liegt auf den strategischen Interaktionen innerhalb der Lieferkette, da die Endproduzenten auf Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette angewiesen sind. All diese Ergebnisse fließen zurück in die Anreize für Nachhaltigkeitsinvestitionen in Unternehmen und in die politisch relevante Frage, wie (viel) NFR reguliert werden sollte. Die verbindende Methodik, die wir in diesem Projekt verwenden, ist die analytische, wirtschaftswissenschaftliche Forschung. Dieser Ansatz basiert auf spieltheoretischen und vertraglichen Modellen mit asymmetrischer Information und potentiellen Interessenkonflikten der Akteure. Diese Methodik ermöglicht eine rigorose Analyse von Interaktionen zwischen den Strategien der Spieler und Gleichgewichtseigenschaften. Sie sind wichtig, um Commitment-Strategien, Effekte von asymmetrischer Information, Offenlegung und Investitionsanreize, Earnings Management/Greenwashing und verwandte Themen zu untersuchen.
Top 5 Publikationen
- (with Jeremy Bertomeu and Robert Magee) Voting over Disclosure Standards, European Accounting Review, Volume 28, 2019 ,Issue 1. 2018. Pages 45-70 (online: https://doi.org/10.1080/09638180.2018.1444500).
- (with Nicole Bastian Johnson and Thomas Pfeiffer) Two-Stage Capital Budgeting under Resource Constraints, Review of Accounting Studies, 2017, 22, 933-963.
- Diller, M., Kortebusch, P., Schneider, G., Sureth-Sloane, C., Boon or Bane? Advance Tax Rulings as a Measure to Mitigate Tax Uncertainty and Foster Investment, European Accounting Review, 2016, 26, 441-468.
- Schneider, G., Scholze, A., Mandatory Disclosure, Generation of Decision-Relevant Information, and Market Entry, Contemporary Accounting Research, 2015, 32, 1353-1372.
- (with Nicole Bastian Johnson and Thomas Pfeiffer) Multistage Capital Budgeting for Shared Investments, Management Science, May 2013, 59,1213-1228.
Publikationen in Zeitschriften und Büchern
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Rauner, Marion S.; Schneider, Georg; Heidenberger, Kurt;
Reimbursement systems and regional inpatient allocation: A non-linear optimisation model..
In: I M A Journal of Applied Mathematics. Vol. 16,No. 3. 2005. pp. 217-237. doi:10.1093/imaman/dpi016 .
Forschung: Beitrag in Zeitschrift > Originalbeitrag/Fachbeitrag -
Harreiter, Barbara; Pfeiffer, Thomas; Schneider, Georg
Wertorientierte Unternehmenssteuerungmit differenzierten Kapitalkosten: Einzel- versus Gesamtbewertung..
In: Die Betriebswirtschaft. 65,1. 2005. 7-20..
Forschung: Beitrag in Zeitschrift > Originalbeitrag/Fachbeitrag
Univ.-Prof. Mag.rer.nat. Dr.rer.nat. Dr.rer.soc.oec. Georg Schneider
Institutsleiter +43 316 380 - 3641
Institut für Unternehmensrechnung und Reporting
Mi 10-11 Uhr nur mit Voranmeldung an Georg.Schneider@uni-graz.at
ORCID: 0000-0001-7301-556X